bochum macht spaß
Fotos: Plattenfirma

SAXON | PURES ADRENALIN IN BOCHUM

Text: David Wienand
Fotos: Plattenfirma

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Wenn der Verfasser dieser Zeilen richtig und vollständig recherchiert haben sollte, dann haben die britischen Heavy-Metal-Urgesteine Saxon im Laufe ihrer Karriere bereits dreimal in Bochum einem jedes Mal begeisterten Publikum ihre Aufwartung gemacht. Im Oktober 2005 feierten Sänger Biff Byford und Kollegen das 25. Jubiläum des New Wave Of British Heavy Metal in der ausverkauften Zeche. Im März 2010 kehrten sie in die gleichfalls ausverkaufte Matrix zurück, und im Dezember 2011 gastierten sie wieder an der selbstverständlich erneut ausverkauften Prinz-Regent- Straße. Jeden Tag ihres Band-Daseins haben die fünf Musiker anscheinend genutzt, keinen Moment haben sie sinnlos verstreichen lassen. Grund genug also, das neue, 23. Album in der Diskografie der Band »Carpe Diem« zu nennen und mit dem Bochum-Kundigen Biff Byford ein Gespräch zu führen.

Biff, du und deine Jungs scheinen in Zeiten wie diesen besonders Live-Konzerte zu vermissen. Was macht das live Spielen für euch zu einem solch besonderen Erlebnis?
Ganz klar die unterschiedlichen Orte, an denen wir aufgetreten sind! Den einen Tag spielst du auf einem riesengroßen Festival vor einer großen Menschenmenge, dann wieder in einem kleinen Club, in dem dich nicht einmal alle Leute sehen, sondern nur hören können, weil der Raum einfach nur ein langer Schlauch ist. In Bochum hab´ ich sowas erlebt; daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Das war total faszinierend. Zum Raum ging´s irgendwo recht verwinkelt eine Treppe herunter. Und alt und fensterlos. Ich hatte das Gefühl, dass selbst die Leute Mühe hatten, dorthin zu finden. Dafür hing dann aber pures Adrenalin in der Luft. Eine ungeheure Stimmung. Einfach fantastisch.

»Carpe Diem« habt ihr euer neues Album genannt. Sicherlich gibt es einen triftigen Grund für diesen Albumtitel.
Der Titel bedeutet ja so viel wie: Nutze den Tag! Er stammt aus dem Jahre 23 vor Christus von dem römischen Dichter Horaz, und ich verstehe ihn als ein positives Motto auch für die Band, aber sicherlich auch für viele Menschen in diesen schwierigen Zeiten. Es liegt viel Kraft in diesem Satz und die Aufforderung, bloß nichts auf ein Morgen zu verschieben. Wir nehmen uns das zu Herzen: Sobald es also wieder möglich sein wird, werden wir auf eine »Seize The Day«-Welt-Tournee gehen!

Getreu dem Motto: Nutze den Tag, seid ihr auch in der Pandemie-Zeit alles andere als träge gewesen: Das 22. Studioalbum, »Thunderbolt«, ist noch gar nicht so alt, es folgte ein Album mit Coverversionen, du hast ein Soloalbum und eines mit deinem Sohn Seb aufgenommen. Und nun »Carpe Diem«.
Nicht zu vergessen, dass ich auch gut zwei Jahre sehr kurztreten musste, um meinen Herzinfarkt auszukurieren. Das waren schwierige Monate. Dann kam Corona. Zum Glück hatten wir da bereits einige Ideen für das neue Album gesammelt, auf die wir dann nach meiner Genesung zurückgreifen konnten. Aber tatsächlich sind wir in den letzten Jahren zu einer Recording-Band geworden, die ihre Tage nur noch getrennt voneinander in diversen Studios im Lande verteilt verbringt. Was uns über Wasser gehalten hat, war der unbedingte Wille, auf gar keinen Fall aufzugeben, sondern die Pandemie zu überleben und die Band am Leben zu erhalten.

Wodurch zeichnet sich, deiner Ansicht nach, das neue Album »Carpe Diem« musikalisch besonders aus?
Dadurch, dass es von Beginn an sehr aggressiv und geradeheraus daherkommt. Wir treffen eine eindeutige Aussage: Das sind Saxon im Jahr 2022! Und wir sind in Bestform! Alles, was Saxon ausmacht, findet sich auf »Carpe Diem« wieder: Die Songs sind schnell, die Riffs sind einfach nur großartig, und es werden die treuesten unter den treuen Fans sicherlich ihre große Freude daran haben. Wer also unsere Klassiker wie „Princess Of The Dawn“ oder „20.000 Feet“ mag, dem werden alle neuen Tracks gefallen. Und bestimmt werden wir damit auch neue Fans gewinnen, denn wir sind natürlich bemüht, den Sound so modern wie möglich zu gestalten und uns nicht auf unseren In Kooperation mit promotör verlosen wir 3 CDs »Carpe Diem« von Saxon. Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Saxon“ an info@wunderbar-marketing.de bis 20.02.22 senden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinne werden nicht bar ausgezahlt. SHOWs: Fr. 17 & 20:30 Uhr | Sa. 16:30 & 20 Uhr | So. Brunch & 19 Uhr WWW.VARIETE-ET-CETERA.DE HERNER STR. 299 | BOCHUM 0234 13003 12. November 2021 bis 06. März 2022 C M Y CM MY CY CMY K golden_times_Anzeige_A6_hoch_102021_PRINT_R.pdf 1 11.10.21 10:41 Lorbeeren auszuruhen. Deshalb klingen wir auch nicht wie eine alte Band.

Inwiefern waren die Umstände, unter denen ihr die neuen Songs einspielen musstet, ganz besondere, weil eher ungewöhnliche?
Alles war etwas merkwürdig, weil sich die Arbeit in vielerlei Hinsicht von der Art und Weise unterschied, wie wir die letzten Jahrzehnte unsere Alben aufgenommen haben. Das Schreiben war das geringste Problem. Das ging recht reibungslos, wie immer. Anders verhielt es sich mit den Studio-Aufnahmen. Die Gitarren sind jeweils an verschiedenen Orten in England eingespielt worden, das Schlagzeug in einem Studio in Deutschland. Ich bin daher fest davon überzeugt, dass diese Umstände dazu geführt haben, dass »Carpe Diem« ein sehr intensives, vielleicht sogar unser intensivstes Album geworden ist.

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